Woher stammt der Name THIERSEE?
Fest steht, dass er in der Schreibweise TYRSSEE erstmals im ältesten Steuerverzeichnis des Herzogtums Bayern im Jahr 1224 zu finden ist. Wir blicken also auf eine beurkundete 800-jährige Dorfgeschichte, wobei die Besiedlung sicher schon viel früher ihren Anfang nahm. Um 1030 nahm ein Graf Hermann das Gebiet von Bayrischzell bis zum Ursprungpass in seinen Besitz. Laut dem renommierten Namensforscher Karl Finsterwalder könnte um diese Zeit eine Landnahme im Thierseetal durch einen - allerdings später nie erwähnten - TEOR erfolgt sein. Dadurch ließe sich das Genetiv-s in TYRSSEE erklären, und es könnte sich aus TEORS SEE im Lauf der Zeit THIERSEE sprachlich umgefärbt haben.

Wirtschaft und Politik
Als waldreiches Gebiet bot das Thierseetal vielen Holzknechten, Köhlern und Triftleuten einen Lebensunterhalt. Die Landwirtschaft allein, einst in Form von Schwaighöfen, also reinen Viehzuchtbetrieben, erschlossen, konnte die wachsende Bevölkerung nicht ernähren, obwohl es wie auch andernorts, im ausgehenden Mittelalter zu Hofteilungen kam. Daran erinnern die vielen Höfe, die meist sehr eng beieinander stehen, und deren Namen beispielsweise mit OBER oder UNTER bzw. VORDER oder HINTER beginnen. Sie alle werden bereits im Kufsteiner Grabensteuerverzeichnis des Jahres 1480 erwähnt.
Bis zum Jahr 1504 gehörte das gesamte untere Inntal bis zum Ziller zu Bayern – so auch Thiersee. Das änderte sich schlagartig als Kaiser Maximilian im Zuge des Bayrischen Erbfolgekriegs die Festung Kufstein eroberte. Thiersee wurde zur Grenzgemeinde und damit zu einem Rädchen in der Europäischen Politik. Der Spanische Erbfolgekrieg ging an Thiersee nicht vorüber. So abgelegen kann ein Ort gar nicht sein, dass er von allem Gräuel verschont bliebe. Bayrischer Rummel – klingt schon fast nach Volksbelustigung, hat aber 1704 in Vorderthiersee zur Brandschatzung des ganzen Ortes geführt. Daran erinnert der jährliche Leonhardiritt und das rund 100 Jahre später geleistete Passionsgelöbnis hat ebenso damit zu tun.
Heute kann die Gemeindeführung auf eine gut funktionierende Infrastruktur in den drei Kirchdörfern Vorderthiersee, Hinterthiersee und Landl blicken (Schule, Kindergarten, Feuerwehr, Vereine).

Energiereiche Naturlandschaft
Das idyllische Hochtal mit dem namensgebenden See beheimatet über 30 Almen und rund 130 Almhütten. Seit alters her bekannte Kraftplätze laden zum Ruhen und Entspannen ein. Über die Grenzen hinaus bekannt ist der Ort Thiersee auch durch das landschaftsprägende Passionsspielhaus am See. Alle sechs Jahre wird hier bei den Passionsspielen Thiersee der Leidensweg Christi dargebracht, ausschließlich von einheimischen Laien-Schauspielern. So verschmilzt die Natur, das Wandern und Badevergnügen mit Kulinarik und Kultur. Einen Steinwurf entfernt liegt die Festungsstadt Kufstein, die pulsierende Perle am grünen Inn. Kufstein wird auch als die Kulturhauptstadt im Tiroler Unterland bezeichnet.
Mehr Highlights in Thiersee
Auf der Webseite vom Kufsteinerland finden Sie alle Informationen für entspannte und abwechslungsreiche im Thierseetal.
https://www.kufstein.com/de/tirol-orte/thiersee.html